Ein grünes Notausgangsschild mit einer laufenden Figur und einem Pfeil nach links hängt von der Decke in der Nähe großer Fenster und freiliegender Rohre.

Ein grünes Notausgangsschild mit einer laufenden Figur und einem Pfeil nach links hängt von der Decke in der Nähe großer Fenster und freiliegender Rohre.

Not- und Sicherheitsbeleuchtung: Diese Fehler sehen wir (leider) viel zu oft

kurz & bündig
  • Not- und Sicherheitsbeleuchtung ist gesetzlich vorgeschrieben und kann im Ernstfall Leben retten.
  • In der Praxis gibt es jedoch viele wiederkehrende Fehler: von Planungs- bis Wartungsmängeln.
  • Häufig sind zu geringe Beleuchtungsstärken, defekte Leuchten oder fehlende Prüfungen das Problem.
  • Mit einer professionellen Planung, Installation und regelmäßiger Wartung lassen sich viele Risiken vermeiden.

Stellen Sie sich vor, in Ihrem Unternehmen fällt plötzlich der Strom aus. Es entsteht eine Rauchentwicklung, Dunkelheit, und Unruhe macht sich unter den Anwesenden breit. In genau solchen Momenten entscheiden Sekunden und eine klare Orientierung über die Sicherheit und Gesundheit von Menschen.

Genau hier greift die Not- und Sicherheitsbeleuchtung: Sie weist Flucht- und Rettungswege aus, beleuchtet Hindernisse, macht Notausgänge deutlich sichtbar und sorgt dafür, dass lebenswichtige Einrichtungen wie Feuerlöscher oder Erste-Hilfe-Stellen sofort gefunden werden können.

Trotz klarer Vorschriften sehen wir in der Praxis jedoch immer wieder die gleichen Fehler. Und diese können im Ernstfall gravierende Folgen haben.

Das sind die häufigsten Fehler, die uns bei der Not- und Sicherheitsbeleuchtung immer wieder in der Praxis begegnen:

Ein roter Feuerlöscher ist an einer Betonwand in einer langen, industriellen Halle mit hellen Lichtern an der Wand und Metallgittern über dem Kopf angebracht.

1. Unzureichende Ausleuchtung von Feuerlöschern und Erste-Hilfe-Stationen

Häufig werden sicherheitsrelevante Einrichtungen wie Feuerlöscher oder Erste-Hilfe-Stationen im Rahmen der Notbeleuchtung außer Acht gelassen. Sie erhalten oft keine zusätzliche Beleuchtungsstärke von mindestens 5 lx und sind im Ernstfall nur schwer oder verzögert auffindbar. 

Eine Person, die eine gelbe Mütze trägt, steht in einem schwach beleuchteten Lagergang und begutachtet Artikel in Metallregalen, die mit Kisten und verschiedenen Waren gefüllt sind.

2. Beleuchtungsstärke von ≥ 1 lx nur auf dem Hauptweg, nicht bis zum sicheren Bereich

Bei der Planung wird oft nur der Hauptfluchtweg beachtet und wichtige Abschnitte nahe von Notausgängen und dem sicheren Bereich werden häufig übersehen. In der Praxis bleiben diese Bereiche unter der Mindestanforderung von 1 lx, was im Ernstfall die Orientierung und das sichere Verlassen des Gebäudes erschwert.

Schema mit an der Decke montierten Leuchten mit sich überlappenden gelben Lichtkegeln, einer Person, die darunter läuft, und beschrifteten Pfeilen, die den "Leuchtenabstand" und die "Leuchtenhöhe" angeben.

3. Zu große Abstände zwischen den Sicherheitsleuchten

Einzelne Sicherheitsleuchten erreichen zwar punktuell die erforderliche Mindestbeleuchtungsstärke von 1 lx, doch die Abstand bis zur nächsten Sicherheitsleuchte ist zu groß gewählt. Dadurch entstehen zwischen den Leuchten dunkle Zonen, in denen die Beleuchtungsstärke unter die Norm fällt, was zu gefährlichen „Schatteninseln“ im Fluchtweg führt.

An einer Decke mit freiliegenden Rohren hängt ein grünes Notausgangsschild, das eine laufende Figur zeigt, die sich durch eine Tür bewegt, mit einem großen weißen Pfeil, der nach rechts zeigt.

4. Defekte Rettungszeichenleuchten

Auf dem Papier sind die Rettungszeichenleuchten vorhanden, doch im Falle eines Stromausfalls funktionieren sie nicht. Das führt dazu, dass die Rettungswege weder richtig ausgewiesen noch auffindbar sind. Menschen könnten im schlimmsten Falle orientierungslos durch das Gebäude irren und zu Schaden kommen.

Moderner, minimalistischer Flur mit glänzend weißen Bodenfliesen, schlichten weißen Wänden, schwarzen Akzenten, eingebautem Stauraum und eingebauter Deckenbeleuchtung. Im Hintergrund sind mehrere Türen und eine kleine Bank zu sehen.

5. Fehlende Rettungszeichenleuchten an Kreuzungen

Werden entlang der Fluchtwege an Kreuzungen keine Rettungszeichenleuchten installiert, führt das Personen in einer Notlage schnell in die falsche Richtung, da der Fluchtweg nicht eindeutig erkennbar ist – mit potenziell lebensgefährlichen Folgen.

Ein leuchtend grünes Notausgangsschild zeigt eine laufende Figur und einen nach rechts gerichteten Pfeil, der die Richtung zum Ausgang angibt. Der Hintergrund ist dunkel, wodurch sich das Schild deutlich abhebt.

6. Unzureichende Helligkeit und Ausleuchtung

Oft sind die Sicherheitsleuchten schlicht zu schwach dimensioniert. Dann fehlt es an einer ausreichend hellen Notbeleuchtung, durch die Fluchtwegschilder oder -bereiche im Ernstfall nicht eindeutig erkennbar sind.

Eine Person, die einen gelben Schutzhelm und dunkle Arbeitskleidung trägt, prüft oder bedient elektrische Schalttafeln; das Bild ist unscharf, so dass Details unklar sind.

7. Vernachlässigung von Wartung und Prüfungen

Regelmäßige Funktionsprüfungen (monatlich) und ein vollständiger Entladetest (jährlich) werden oft vergessen und fehlen recht häufig. Wenn Inspektionen und Wartungen nicht durchgeführt und demnach auch nicht dokumentiert werden, kann das bei einem Ausfall schwerwiegende Folgen haben, auch rechtlich ist es riskant.

Selbst wenn Prüfungen durchgeführt werden, fehlt zudem die lückenlose Dokumentation im Prüfbuch oder die Angaben sind unvollständig bzw. nicht auffindbar. Das kann bei Prüfungen durch Behörden oder im konkreten Schadensfall zum Problem werden.

Grün beleuchtetes Notausgangsschild, das eine Person zeigt, die durch eine Tür mit einem großen, nach unten zeigenden Pfeil läuft, montiert an einer Wand über einer Holzfläche.

8. Verwendung veralteter oder nicht zugelassener Systeme

Manche Betriebe arbeiten noch mit überholter Technologie oder ungültigen Leuchtmitteln, was die Zuverlässigkeit der Not- und Sicherheitsbeleuchtung vermindert. Moderne LED-Technik und automatische Selbsttests bieten hier eine deutlich bessere Sicherheit.

Drei Personen in blauen Uniformen befinden sich in einem Klassenzimmer. Zwei von ihnen sitzen an Tischen mit gelben Schutzhelmen und Sicherheitsausrüstung und hören einer stehenden Frau zu, die einen Schutzhelm trägt. An der Wand hinter ihnen sind Sicherheitsplakate zu sehen.

9. Fehlende oder unzureichende Schulung des Personals

Oft fehlt bei den Betreibern oder dem Wartungspersonal das Fachwissen in Bezug auf die Not– und Sicherheitsbeleuchtung. Sei es bei der Bedienung, der Durchführung von Prüfungen oder bei der Verantwortlichkeit im Notfall. Das erhöht das Risiko von Versäumnissen oder Fehlern.

Ein geschlossener grauer Schiffscontainer steht auf einer Betonfläche, vor einem größeren, dunkelblauen Schiffscontainer, der dahinter gestapelt ist. Links ist teilweise ein kleines türkisfarbenes Schild mit einem weißen Pfeil zu sehen.

10. Beeinträchtigung durch bauliche Veränderungen

Manchmal werden die Sicherheitsleuchten durch nachträgliche Umbauten im Gebäude überdeckt, abgeschirmt oder sogar beschädigt. 

Auch kommt es vor, dass das Sicherheitsbeleuchtungskonzept nach einem Umbau nicht angepasst wird. Das beeinträchtigt die Funktion erheblich und die Sicherheitsbeleuchtung kann ihre ursprüngliche Aufgabe so nicht erfüllen: Nämlich Menschen sicher aus einem Gebäude zu leiten.

Fazit

Not- und Sicherheitsbeleuchtung ist weit mehr als eine gesetzliche Pflicht – sie ist ein zentraler Bestandteil des Arbeitsschutzes. Die typischen Fehler wiederholen sich in vielen Unternehmen und bergen unnötige Risiken für Mitarbeitende und Besucher. Mit einer fachgerechten Planung, regelmäßigen Prüfungen und und der Verwendung moderner Technik lassen sich diese Probleme vermeiden und im Ernstfall Leben retten.

Sind Sie sich unsicher, ob Ihre Not- und Sicherheitsbeleuchtung allen Anforderungen enstpricht?

Kontaktieren Sie uns  – wir prüfen Ihre bestehende Anlage, beraten Sie zu Verbesserungsmöglichkeiten und entwickeln ein Konzept, das sowohl normgerecht als auch zuverlässig ist.